über uns
Dem Netzwerk Ethische Fallbesprechungen (NEFB) gehören aktuell zwölf Trägerorganisationen der Altenhilfe sowie der Diözesancaritasverband an. Hauptziel des Netzwerks ist die Förderung der ethischen Kompetenz in Einrichtungen der katholischen Altenhilfe sowie in anderen Hilfebereichen wie etwa der Behindertenhilfe.
Unser Netzwerk feiert 2024 das 10jährige Bestehen! Feiern Sie mit!
Das Netzwerk ging 2014 aus einem Modellprojekt hervor und wird durch die Hauptabteilung Pastorale Konzeption der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt (während des Projekts ab 2011 durch die Mutter-Theresa-Stiftung ). Zur wissenschaftlichen Begleitung stand uns Professorin Dr. Annette Riedel von der Hochschule Esslingen zur Seite. Unter ihrer Leitung fanden mehrere Kurse zur qualifizierten Moderation ethischer Fallbesprechungen statt. Dem Netzwerk stehen über 55 ausgebildete Moderatorinnen und Moderatoren zur Anleitung ethischer Fallbesprechungen zur Verfügung. Sie bilden einen zentralen Baustein für den Pool fachlicher und methodischer Kompetenzen des NEFB. Das Netzwerk unterstützt seine Mitglieder außerdem bei der Implementierung ethischer Methoden und bietet Fachveranstaltungen zu aktuellen Themen an.
Lesen Sie hier den Bericht über das NEFB im Katholischen Sonntagsblatt 2/2024.
Über neue Mitglieder freuen wir uns!
Die Organe unseres Netzwerks
Netzwerkversammlung
Die Netzwerkversammlung ist das wichtigste Gremium und trifft sich einmal jährlich um über aktuelle Entwicklungen zu beraten. Sie setzt sich zusammen aus Vertretern der Einrichtungen, die einen Beitritt erklärt haben.
Vorsitzende
Aus dem Kreis der Mitglieder wählt die Netzwerkversammlung alle drei Jahre zwei Vorsitzende. Für die aktuelle Amtsperiode 2021 – 2024 sind dies:
Pia Theresia Franke Dr. Joachim Reber
(1. Vorsitzende) (2. Vorsitzender)
Personen mit Ethik-Expertise
Zur fachlichen Beratung des Netzwerks konnten wir zwei ausgewiesene Ethik-Fachleute gewinnen:
Prof. Dr. Toni (Janina) Loh Prof. Dr. Dr. Ralf Lutz
Leitungskreis
Der Leitungskreis ist die strategische Steuerungsinstanz des Netzwerks. Er trifft sich vier mal jährlich um wichtige organisatorische und inhaltliche Fragen zu beraten. Dabei werden entscheidungsreife Vorschläge für die Netzwerkversammlung und die Vorsitzenden erarbeitet. Neben den beiden Vorsitzenden gehören diesem Gremium drei bis sechs weitere Personen der Netzwerkversammlung, je eine Person zur Vertretung des Diözesancaritasverbandes und der Hauptabteilung Pastorale Konzeption des Bischöflichen Ordinariats, die geschäftsführende Person sowie zwei eigens berufene Ethik-Expert:in an. Mitglieder sind aktuell:
Stefan Fischer, St. Elisabeth-Stiftung, Leitung Seelsorge
Pia Theresia Franke, Paul Wilhelm von Keppler-Stiftung, Vorständin (Vorsitz)
Prof. Dr. Toni (Janina) Loh, Stiftung Liebenau, Leitung Stabsstelle Ethik (Person mit Ethik-Expertise)
Prof. Dr. Dr. Ralf Lutz, Katholische Fakultät der Universität Graz (Ethik-Experte)
Sabine Mader, Hauptabteilung Pastorale Konzeption, Bischöfliches Ordinariat der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Uta Metzdorf, Caritasverband für Stuttgart e.V.
Dr. Ursula Nagel, Katholische Kirchen- und Stiftungsverwaltung Horb
Martin Priebe, freiberuflicher Berater und Trainer (Geschäftsführer)
Dr. Joachim Reber, Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Caritastheologie und Ethik (Vorsitz)
Dr. Gudrun Silberzahn-Jandt, Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Kompetenzzentrum Sozialpolitik
Nadine Streicher, Stiftung Haus Lindenhof, Regionalleitung Ostwürttemberg West & Göppingen
Geschäftsführung
Die Geschäftsführung nimmt die operative Leitung war und hat insbesondere die Aufgabe, Beschlüsse der Leitungskonferenz umzusetzen, die Organisation des Netzwerks zu gewährleisten und die Ausbildung zur Moderation ethischer Fallbesprechungen zu organisieren. Seit Februar 2014 ist Martin Priebe Geschäftsführer.
Moderatoren und Ethikbeauftragte
Das Netzwerk verfügt über 55 Personen, die zur Moderation ethischer Fallbesprechungen ausgebildet wurden. Sie stehen den Einrichtungen zur professionellen Anleitung der Methode zur Verfügung. Dabei bekommen sie Unterstützung von den Ethikbeauftragten in ihrer Einrichtung: Diese sind Ansprechpersonen für alle ethischen Fragen und sichern die Rahmenbedingungen zur Durchführung ethischer Fallbesprechungen.
Ethische Fallbesprechungen als Methode
Ethische Fallbesprechungen tragen dazu bei, ethische Dilemmata aufzuzeigen und zu benennen. Mit einem strukturierten, transparenten Vorgehen werden die Teilnehmenden pragmatisch angeleitet. Dabei orientieren wir uns an der Methode von Professorin Dr. Stella Reiter-Theil von der Universität Basel. Die situations- und fallbezogene systematische Reflexion sowie die Klärung ethischer Werte helfen dabei, eine tragfähige Entscheidung zu treffen. Dies unterstützt die Verantwortlichen in ethisch kritischen Situationen. Die Gesprächsleitung erfordert unbedingt die Qualifikation zur Moderation ethischer Fallbesprechungen.
Anwendungsfelder:
Ethische Fragestellungen in Pflege und Betreuung
Treiben Sie Fragen wie diese um?
Hätte meine Mutter oder mein Vater das noch gewollt?
Darf man das machen? Ist das noch mit der Menschenwürde vereinbar?
Was können wir tun, um einem an Demenz erkrankten Menschen ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen?
Was sollen wir tun, wenn keine Patientenverfügung besteht oder diese zu ungenau ist?
Was tun bei Verweigerung von Medikamenteneinnahmen?
Wann werden freiheitsentziehende Maßnahmen zum Selbstschutz oder wegen Gefährdung anderer unumgänglich?
Was tun, wenn es zu Konflikten zwischen Bewohnern oder Angehörigen kommt oder ein Bewohner sich vom anderen gestört fühlt?
Es sind ethische Fragen, auf die es keine eindeutige Antworten gibt. In allen Pflege- und Betreuungsfeldern sind die Betroffenen selbst, aber auch Angehörige, Mitarbeitende sowie Ärztinnen und Ärzte immer wieder mit ethischen Fragestellungen und Dilemma-Situationen konfrontiert. Oft müssen Entscheidungen getroffen werden, für die es kein klares Richtig oder Falsch gibt, sondern nur ein Abwägen zwischen gleichermaßen unangenehmen Folgen. Im Mittelpunkt stehen dabei unterschiedliche Werte, die sich im Dilemma miteinander befinden. Konsequente ethische Reflexion und die moderierte Durchführung einer ethischen Fallbesprechung können hier unterstützend wirken.
(Kurz-Information des NEFB über ethische Fallbesprechungen zum Herunterladen)
Ausbildung zur Moderation ethischer Fallbesprechungen
Ethische Fallbesprechung
„Ethische Fallbesprechungen sind das Bestreben, anhand eines ethischen Entscheidungsfindungsmodells, in einem strukturierten, moderierten und zeitlich begrenzten Gespräch zu einer ethisch begründeten Entscheidung zu gelangen. Dabei sollen möglichst alle von der ethischen Fragestellung Betroffenen in den Entscheidungsprozess eingebunden werden.“
(Projektarbeitsgruppe, Juli 2012)
Qualifizierung der Ethik-Moderatorin und zum Ethik-Moderator
Damit Sie die Methode der ethischen Fallbesprechung in Ihrer Einrichtung durchführen können, bieten wir Ihnen für fachlich geeignete und erfahrene Mitarbeitende eine Qualifizierung zur Ethik-Moderation an. Übergeordnetes Ziel ist es, dass die Teilnehmenden nach Abschluss der gemeinsamen Lern-, Übungs-, Praxis- und Reflexionsphasen ethische Fallbesprechungen in einem interdisziplinären Team eigenständig und strukturiert moderieren können. Die Kompetenzen und Methoden hierzu erwerben Sie durch Phasen der gemeinsamen ethischen Reflexion, durch begleitetes Training innerhalb der vertrauten Gruppe und durch konkrete Erfahrungen in der eigenen Einrichtung.
Inhalte des Programms
Neben theoretischen Inhalten zur (Pflege-) Ethik, Ethikberatung und Moderation geht es darum, die Moderation von ethischen Fallbesprechungen systematisiert und praxisorientiert anhand konkreter Fallbeispiele einüben. Die folgenden Ziele rahmen den Qualifikationsprozess der Ausbildung:
Bedeutung / Rolle von (Pflege-) Ethik im Pflegealltag erfassen
ethische Fragestellungen erkennen, formulieren, strukturiert reflektieren
ein Modell der Ethischen Fallbesprechung in seiner Struktur erfassen und anwenden
Moderationstechniken an 3 Praxisbeispielen praktizieren (Praxis-Phase)
selbstständig durchgeführte, begleitete Moderationen von ethischen Fallbesprechungen sowie die eigene Rolle in der Moderation konsequent reflektieren
die Relevanz ethischer Fallbesprechungen für die Praxis der eigenen Organisation erkennen und vertreten
Nächster Ausbildungskurs 2025 zur Moderation ethischer Fallbesprechung
Fast jährlich bietet das Netzwerk einen Kurs zur Qualifizierung neuer Moderatorinnen und Moderatoren ethischer Fallbesprechungen an. Nähere Informationen zum nächsten Kurs-Angebot gibt es auf dieser Website unter www.nefb.de/ausbildungskurs.
Unsere Ausbilder
Dr. Thomas Mäule
Theologe, Gerontologe, Sozialmanager, zertifizierter Trainer für Ethikberatung (AEM, K 3).
Dr. Joachim Reber
Theologe, Philosoph, systemischer Organisationsberater; Referent für Caritastheologie und Ethik beim Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V..
Unsere Mitglieder
In unserem Netzwerk haben wir aktuell elf Trägerorganisationen der Altenhilfe sowie den Caritasverband der Diözese Rottenburg Stuttgart als Mitglieder. Darunter sind große und kleinere Häuser, überwiegend stationäre, aber auch ambulante Einrichtungen.
Hinweise & Links
Unser Netzwerk arbeitet mit weiteren, auch externen Organisationen und Einrichtungen zusammen:
Mutter-Teresa-Stiftung
Netzwerk Alter und Pflege beim Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V.
Veronika-Stiftung
Caritas Bildungszentrum Stuttgart
Aktuelle Veranstaltungen
Fragen? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Wenn Sie Fragen zu unserem Netzwerk haben oder bei uns mitmachen möchten, nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf:
Martin Priebe
Geschäftsführer
Als Theologe und Volkswirt ist Martin Priebe seit den 1980er Jahren Experte in Wirtschaftsethik. Seit 2014 ist der freiberufliche Berater und Trainer (vgl. www.priebe-beratung.de) Geschäftsführer des NEFB. 2015 hat er selbst die Ausbildung zum Moderator ethischer Fallbesprechungen im NEFB absolviert. Er steht für alle fachlichen wie organisatorischen Fragen gern zu Ihrer Verfügung.